Die Elektromobilität nimmt weltweit in rasanter Geschwindigkeit Fahrt auf und immer mehr Menschen entscheiden sich für ein E-Auto. Einer der größten Vorteile dabei ist die Möglichkeit, das Elektrofahrzeug immer bequem zu Hause aufladen zu können und auf die Fahrt zur Tankstelle oder E-Ladesäule größtenteils verzichten zu können. Doch bevor eine eigene Ladestation, auch Wallbox genannt, installiert werden kann, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Eine Ladestation für das E-Auto zu Hause zu installieren, ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer komfortablen und umweltfreundlichen Mobilität. Die Wahl des Standorts, die Prüfung der elektrischen Voraussetzungen und die Anmeldung beim Netzbetreiber sind wesentliche Punkte, die Sie dabei beachten müssen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Voraussetzungen, was bei der Installation einer Ladestation zu Hause beachtet werden muss, welche Lademöglichkeiten bestehen und wie sich die Anbindung an eine PV-Anlage sinnvoll gestalten lässt. Durch die richtige Planung und Installation schaffen Sie eine bequeme und sichere Lademöglichkeit, die langfristig nur Vorteile mit sich bringt.

Inhaltverzeichnis

Warum eine Ladestation zu Hause installieren?

Das Laden eines E-Autos zu Hause ist komfortabel und oft kostengünstiger als öffentliche Ladestationen zu nutzen. Eine eigene Ladestation bietet Ihnen eine flexible und sichere Lademöglichkeit, da Sie Ihr Fahrzeug jederzeit bequem über Nacht oder tagsüber aufladen können. Besonders wenn Sie das Fahrzeug regelmäßig nutzen, ist es von Vorteil, eine zuverlässige Lademöglichkeit zu Hause zu haben. Einer der größten Vorteile einer Ladestation zu Hause ist, dass Sie keine öffentlichen Ladestationen mehr aufsuchen müssen. Sie können Ihr Fahrzeug außerdem jederzeit laden, ohne an Wartezeiten gebunden zu sein und sind dadurch sehr flexibel. Der Strompreis zu Hause kann darüber hinaus günstiger sein als an öffentlichen Ladestationen, vor allem in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage.

Installationsvoraussetzungen für eine Wallbox

Bevor Sie eine Ladestation zu Hause installieren können, gibt es einige technische und rechtliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Dazu gehören der Standort der Ladestation, die elektrische Infrastruktur und die Abstimmung mit Ihrem Netzbetreiber.

Standort und Platzbedarf

Der erste Schritt bei der Installation einer Ladestation ist die Wahl eines geeigneten Standorts. Der Platz muss leicht zugänglich sein und idealerweise in der Nähe des Parkplatzes oder der Garage liegen. Auch die Wetterbedingungen sollten berücksichtigt werden, da eine Outdoor-Installation entsprechende Schutzmaßnahmen erfordert. Wallboxen, die im Freien montiert werden, müssen wetterfest und gegen Nässe geschützt sein. Die Ladestation sollte so platziert sein, dass das Ladekabel problemlos das Fahrzeug erreicht. Ein typisches Ladekabel ist etwa 4-8 Meter lang, abhängig vom Modell der Wallbox. Der Standort sollte dabei nicht durch Hindernisse blockiert sein, damit das Auto jederzeit angeschlossen werden kann.

Elektrische Voraussetzungen

Die Installation einer Wallbox erfordert eine fachgerechte Prüfung und Vorbereitung der elektrischen Anlage Ihres Hauses. Da das Laden eines Elektrofahrzeugs eine höhere Leistung als normale Haushaltsgeräte benötigt, muss sichergestellt werden, dass die bestehende Elektroinstallation diese zusätzliche Belastung tragen kann. Für eine Wallbox wird ein Starkstromanschluss (Drehstrom) benötigt, da der Ladevorgang hohe Stromstärken erfordert. Meistens wird ein Anschluss mit 400 Volt und 16 bis 32 Ampere verwendet. Bevor eine Wallbox installiert wird, muss geprüft werden, ob der Hausanschluss ausreichend dimensioniert ist. Eventuell ist es notwendig, den Hausanschluss zu verstärken oder sogar einen neuen Anschluss zu legen. Eine fachgerechte Installation durch einen zertifizierten Elektriker ist hierfür zwingend notwendig. Dies gewährleistet nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften.

Genehmigungspflichten und Anmeldung

In Deutschland ist es bei der Installation einer Wallbox erforderlich, diese beim Netzbetreiber anzumelden. Je nach Leistung der Ladestation kann zudem eine Genehmigung nötig sein. Ladestationen mit einer Ladeleistung von bis zu 11 kW müssen lediglich beim Netzbetreiber angemeldet werden. Für Ladestationen mit einer Ladeleistung von mehr als 11 kW ist dagegen eine Genehmigung durch den Netzbetreiber erforderlich.

Lademöglichkeiten und Lastmanagement

Je nach technischer Infrastruktur Ihres Hauses stehen Ihnen unterschiedliche Lademöglichkeiten zur Verfügung. Dabei spielt auch das sogenannte Lastmanagement eine wichtige Rolle, um eine Überlastung der Stromversorgung zu vermeiden.

Unterschiedliche Ladeleistungen

Es gibt Wallboxen mit unterschiedlichen Ladeleistungen. Welche Leistung die richtige ist, hängt davon ab, wie schnell Sie Ihr Fahrzeug laden möchten und welche Kapazitäten Ihr Hausanschluss bietet.

  • 3,7 kW: Für kleinere Elektroautos oder Plug-in-Hybride ausreichend, lädt jedoch vergleichsweise langsam.
  • 11 kW: Der Standard für private Ladestationen, lädt ein E-Auto in 5-8 Stunden komplett auf.
  • 22 kW: Erfordert eine Genehmigung und spezielle technische Voraussetzungen, lädt das Auto jedoch sehr schnell auf.

Lastmanagement – Vermeidung von Überlastungen

Das Laden eines Elektroautos beansprucht das Stromnetz stark, vor allem, wenn gleichzeitig andere große Verbraucher wie Elektroherde, Heizungen oder Waschmaschinen betrieben werden. Ein intelligentes Lastmanagementsystem hilft dabei, die Stromlast zu verteilen und eine Überlastung der Elektroinstallation zu vermeiden. Ein dynamisches Lastmanagement verteilt den Strom so, dass die Gesamtlast des Hauses nicht überschritten wird und passt die Ladeleistung des E-Autos an den aktuellen Stromverbrauch im Haus an. Bei einem festen Lastmanagement hingegen wird eine feste Obergrenze für den Stromverbrauch festgelegt, die nicht überschritten werden darf. Dies ist jedoch weniger flexibel.

E-Auto zu Hause laden durch Einbindung einer Photovoltaikanlage

Eine umweltfreundliche und gleichzeitig kostensparende Möglichkeit, Ihr E-Auto zu Hause zu laden, ist die Anbindung der Wallbox an eine Photovoltaikanlage. So können Sie den selbst erzeugten Solarstrom nutzen und Ihr Fahrzeug unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung aufladen. Damit Sie Ihr E-Auto mit Solarstrom laden können, muss die Wallbox kompatibel mit Ihrer PV-Anlage sein. Die Wallbox sollte mit einem Energiemanager ausgestattet sein, der den Solarstrom bevorzugt nutzt und den Netzstrom nur dann einbezieht, wenn die Solarleistung nicht ausreicht. Der Wechselrichter der PV-Anlage muss dabei mit der Wallbox kommunizieren können, um den erzeugten Solarstrom direkt ins Auto zu speisen.

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