Vielleicht denken Sie bei einer Photovoltaikanlage in erster Linie an eine umweltschonende Methode, um Strom zu produzieren. Dabei sind Solaranlagen viel mehr als nur eine nachhaltige Stromquelle und ein klimafreundlicher Energielieferant. Sie können darüber hinaus eine sich lohnenden Möglichkeit sein, um Geld zu verdienen. Bevor Sie sich für die Installation einer PV-Anlage entscheiden, ist es allerdings wichtig, die verschiedenen Aspekte zu überprüfen und abzuwägen, ob und wie Sie damit tatsächlich Geld einnehmen können. Wir beleuchten in diesem Ratgeber unterschiedliche Faktoren, die Sie dabei berücksichtigen müssen und zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, damit die Solaranlage zur Geldquelle für Sie wird.

Inhaltsverzeichnis

Geld verdienen mit Solarenergie

Wenn man das Investment in eine Photovoltaikanlage in Betracht zieht, stellt sich nicht selten die Frage, ob und wenn ja, wie viel Geld man mit einer Solaranlage verdienen kann. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich je nach Art und Größe der PV-Anlage mal mehr, mal weniger rentieren. Der erste Weg, wie Sie mit einer Photovoltaikanlage Geld verdienen können, besteht darin, dass Sie den erzeugten Strom selbst nutzen und so die Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz senken. Durch den Eigenverbrauch können Sie Ihre Stromrechnung erheblich reduzieren und dadurch Geld sparen. Dafür sollten Sie den eigenen Stromverbrauch in den relevanten Stunden erhöhen, sprich den Strom im eigenen Haushalt dann verbrauchen, wenn die Sonne am meisten scheint. Denn dadurch muss weniger Strom vom Stromanbieter bezogen werden, wodurch folglich auch Ihre eigenen Stromkosten sinken. Zusätzlich dazu gibt es in vielen Ländern staatliche Einspeisevergütungen, die Betreiber von PV-Anlagen für den ins Netz eingespeisten Strom erhalten können.

Einnahmen mit Solarstrom durch die Einspeisevergütung

Solarstrom, den Sie mit einer Photovoltaikanlage Ihrem Dach erzeugen, können Sie in erster Linie direkt selbst verbrauchen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen, in das öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine sogenannte Einspeisevergütung zu erhalten. Mit dieser Einspeisevergütung soll in erster Linie der Bau bzw. die Nutzung von Solaranlagen gefördert und ein finanzieller Anreiz für Betreiber von Photovoltaikanlagen geschaffen werden. Sie wird in der Regel vom Staat oder von Energieversorgungsunternehmen festgelegt und für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom mit Centbeträgen je Kilowattstunde honoriert. Der Staat garantiert die Einspeisevergütung für einen Zeitraum von 20 Jahren nach Inbetriebnahme der Anlage. Die Höhe der Einspeisevergütung wird oft anhand von gesetzlichen Regelungen oder staatlichen Richtlinien festgelegt und kann entweder als fester Betrag pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) oder als Einspeisevergütungssatz pro kWh für einen bestimmten Zeitraum gelten. Zu Beginn waren allein die Beträge schon rentabel genug für die Installation und Amortisierung einer Photovoltaikanlage. Mittlerweile ist die festgelegte Einspeisevergütung allerdings immer weniger geworden, da sie von politischen Entscheidungen, Marktentwicklungen und technologischen Fortschritten beeinflusst wird. So lässt sich damit meistens nur noch mit sehr großen Solaranlagen wirklich Geld verdienen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie bei der Planung einer PV-Anlage die aktuelle Gesetzgebung und die Rahmenbedingungen für die Einspeisung von Strom ins Netz berücksichtigen. Auch sollten Sie überlegen, ob eine Volleinspeisung finanziell überhaupt Sinn ergibt.

Volleinspeisung oder Teileinspeisung?

Sehr rentabel war eine Volleinspeisung bei der Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage vor allem zum Start der Einspeisevergütung im Jahr 2000. Dabei wurde der komplette Strom aus der PV-Anlage ins öffentliche Netz eingespeist und der Strom für das Hausnetz von einem öffentlichen Anbieter bezogen. Dadurch, dass jede eingespeiste Kilowattstunde Strom mit 50 Cent vergütet wurde, während der aktuelle Strompreis eines öffentlichen Anbieters bei nur 13 ct/kWh lag, bot die Volleinspeisungen bei der damaligen Vergütung einen rentablen Nebenverdienst für private Anlagenbetreiber. Heute lohnt sich eine Volleinspeisung in den meisten Fällen vor allem für kleinere Photovoltaikanlagen nicht mehr. Durch die zuletzt immer weiter steigenden Strompreise und die gesunkene Einspeisevergütung stehen inzwischen 34 ct/kWh vom öffentlichen Stromanbieter einer Vergütung von 8,2 ct/kWh gegenüber. Für neue Photovoltaikanlagen gilt deswegen, dass je mehr eigener Strom verbraucht wird, desto günstiger wird es für den Verbraucher. Mit einer sogenannten Eingenverbrauchsanlage ohne Speichersystem können Sie 15 bis 30 Prozent Autarkiegrad erreichen. Haben Sie noch dazu einen Batteriespeicher, werden es bis zu 70 Prozent. So wird bei einer Teileinspeisung also der meiste Solarstrom selbst verbraucht, überschüssiger Strom wird aber wie bei der Volleinspeisung ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet.

Investition in große Photovoltaikanlagen

Eine weitere Möglichkeit, wie Sie mit Solarenergie Geld verdienen können, ist eine Direktinvestition in große Photovoltaikanlagen über 100 kWp. Dabei gibt es zwei Typen dieser Größe, einmal die Dachanlagen und die Freiflächenanlagen. Bei den genannten Anlagen handelt es sich fast immer um Volleinspeisungen, was  bedeutet, dass der gesamte Strom, der durch eine PV-Anlage erzeugt wird, in das öffentliche Netz eingespeist wird. Finanziell lohnend werden Investitionen dieser Art durch die Einspeisevergütung oder Direktvermarktung. Sie haben dabei die Möglichkeit, in neue oder gebrauchte PV-Anlagen zu investieren. Dabei besteht der Vorteil von bereits bestehenden Solaranlagen darin, dass es für sie oft noch eine attraktive Einspeisevergütung gibt. Auch wenn die notwendige Investition bei großen Solaranlagen natürlich höher ist, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Geldanlage lohnt, dennoch größer. Allerdings sollten Sie im Vorfeld alle Faktoren genau prüfen und auch laufende Kosten für beispielsweise Wartung und Versicherung einbeziehen.

Vermietung von Dachflächen für Solaranlagen

Selbst wenn Sie selbst nicht in eine eigene PV-Anlage investieren möchten, können Sie indirekt damit Geld verdienen, indem Sie Ihr Dach für diese Zwecke zur Verfügung stellen und vermieten. So gibt es im Internet mittlerweile sogenannte Dachbörsen, über die Dachflächen in verschiedenen Größen für Investoren angeboten werden. Dadurch können Sie Geld verdienen, ohne selbst großen Aufwand betreiben zu müssen.

Bildnachweis: © sima/Shutterstock.com