Photovoltaikanlagen sind eine immer beliebter werdende Art der umweltfreundlichen Stromerzeugung und lassen sich inzwischen auf vielen Hausdächern finden. Um jedoch eine optimale Leistung und zufriedenstellende Erträge zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Reinigung der PV-Anlage zu empfehlen. Da dies allerdings in den meisten Fällen mit Kosten verbunden ist, sollten Sie abwägen, welche Art der Reinigung am ehesten Sinn für Ihre Anlage macht. In diesem Ratgeberbeitrag erfahren Sie, warum die Reinigung Ihrer Solaranlage wichtig ist und nicht vernachlässigt werden sollte und wie oft Sie diese durchführen müssen. Wir erklären Ihnen außerdem, ob Sie die Reinigung selbst übernehmen können oder in welchem Fall Sie einen Profi dafür engagieren sollten.

Inhaltsverzeichnis

Warum ist die Reinigung einer PV-Anlage wichtig?

Photovoltaikanlagen sind Tag für Tag verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Staub, Schmutz, Pollen, Vogelkot und Laub können sich auf den Solarmodulen ablagern und die Sonneneinstrahlung blockieren. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit der Anlage verringert, was zu einer geringeren Stromproduktion führt. Studien haben gezeigt, dass eine stark verschmutzte Solaranlage bis zu 20 % ihrer Effizienz einbüßen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Module regelmäßig zu reinigen, um eine maximale Energieausbeute zu gewährleisten und die Lebensdauer der Anlage zu verlängern.

Wie oft die Photovoltaik-Anlage gereinigt werden sollte

Die Häufigkeit der Reinigung hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen zum Beispiel die geografische Lage, die Wetterbedingungen und die lokalen Umwelteinflüsse dabei eine entscheidende Rolle. In ländlichen Gebieten oder in der Nähe von Landwirtschaftsbetrieben können Staub und Pollen eine größere Rolle spielen, während in städtischen Gegenden die Luftverschmutzung durch Industrie und Verkehr stärker ist. Eine allgemeine Faustregel ist, die Anlage einmal im Jahr zu reinigen. In besonders staubigen oder schmutzanfälligen Regionen oder an Orten, wo es seltener regnet, kann es jedoch notwendig sein, die Reinigung häufiger durchzuführen, beispielsweise alle sechs Monate. Ein guter Zeitpunkt für die Reinigung ist im Frühjahr, da sich im Winter oft Schmutz und Ablagerungen ansammeln, die dann im Frühling bei stärkerer Sonneneinstrahlung die Leistung der Anlage beeinträchtigen könnten. Außerdem ist das Wetter im Frühling oft milder, was die Reinigungsarbeiten erleichtern kann.

Professionelle Reinigung der PV-Anlage oder selbst reinigen?

Ob Sie Ihre PV-Anlage selbst reinigen oder einen professionellen Reinigungsdienst beauftragen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Reinigung selbst durchzuführen, kann erheblich günstiger sein, da keine Arbeitskosten anfallen. Allerdings müssen Sie dafür auch genügend Zeit einplanen. Durch die eigene Reinigung lernen Sie Ihre Anlage besser kennen und können ggf. mögliche Schäden oder Probleme schneller erkennen. Voraussetzung für die eigene Reinigung ist allerdings, dass die Anlage leicht zugänglich sein muss. Solaranlagen auf hohen Dächern oder schwer zugänglichen Bereichen sind für die Selbstreinigung weniger geeignet, da ein erhöhtes Unfallrisiko besteht. Wenn Sie Ihre PV-Anlage selbst säubern, vermeiden Sie in jedem Fall aggressive Reinigungsmittel oder harte Bürsten, da diese die Oberfläche der Module beschädigen können. Verwenden Sie stattdessen weiches Wasser, zum Beispiel Regenwasser und milde Reinigungsmittel. Eine weiche Bürste oder ein weicher Schwamm sind ideal, um die Module vorsichtig zu reinigen. Hartnäckiger Schmutz kann mit einer Mischung aus Wasser und einem sanften Spülmittel entfernt werden.

Vorteile der professionellen Reinigung

Der Vorteil von professionellen Reinigungsdiensten ist unter anderem der, dass diese über die notwendige Ausrüstung und Erfahrung verfügen, um die PV-Anlage sicher zu reinigen, insbesondere auf Dächern und schwer zugänglichen Bereichen. Fachleute verwenden spezielle Reinigungsmittel und Techniken, die für Solarmodule geeignet sind und eine schonende und gründliche Reinigung gewährleisten. Eine professionelle Reinigung spart darüber hinaus Zeit und Mühe, speziell bei großen oder schwer zugänglichen Anlagen.

Kosten der professionellen Reinigung einer PV-Anlage

Die Kosten für die professionelle Reinigung einer PV-Anlage variieren je nach Größe der Anlage, Zugänglichkeit und dem Verschmutzungsgrad. In der Regel liegen sie allerdings zwischen 2 und 4 Euro pro Quadratmeter. Für eine durchschnittliche Anlage mit einer Größe von 100 Quadratmetern können die Reinigungskosten somit zwischen 200 und 400 Euro betragen. Einige Unternehmen bieten auch Pauschalpreise an oder gewähren Rabatte für regelmäßige Reinigungsaufträge.

Gründe für die Reinigung der Photovoltaik-Anlage

Eine saubere PV-Anlage arbeitet effizienter und produziert mehr Strom. Dadurch können Sie die volle Leistung Ihrer Solaranlage ausschöpfen und die Rendite Ihrer Investition maximieren. Eine regelmäßige Reinigung verhindert, dass Schmutz und Ablagerungen die Oberfläche der Solarmodule beschädigen, was die Lebensdauer der Anlage verlängern kann. Bei der Reinigung können außerdem mögliche Schäden, wie Risse oder defekte Zellen, frühzeitig entdeckt und behoben werden.

Nachteile, die die Reinigung mit sich bringen kann

Die professionelle Reinigung kann je nach Größe der Anlage und Verschmutzungsgrad teuer sein. Dagegen erfordert eine Selbstreinigung Zeit und körperliche Anstrengung. Zudem besteht bei unsachgemäßer Durchführung ein Risiko für Schäden an der Anlage. Insbesondere bei Dachanlagen besteht bei der eigenen Reinigung zudem ein erhöhtes Unfallrisiko. Leitern und nasse Oberflächen können gefährlich sein.

Reinigung der PV-Anlage ist grundsätzlich immer zu empfehlen

Die regelmäßige Reinigung der Photovoltaikanlage ist entscheidend für eine maximale Leistung und Effizienz. Während die Selbstreinigung kostengünstig und flexibel ist, bietet die professionelle Reinigung mehr Sicherheit und eine gründlichere Pflege der Anlage. Letztendlich hängt die Entscheidung davon ab, wie gut die Anlage zugänglich ist, wie viel Zeit und Aufwand Sie in die Reinigung investieren möchten und welche Kosten Sie bereit sind, dafür aufzubringen. Zudem sollten Sie sich selbst nie in Gefahr bringen oder den Aufwand der Reinigung unterschätzen, da dies zu schwerwiegenden Folgen führen kann. Wägen Sie deswegen vorher immer genau ab. Egal, ob Sie Ihre Solaranlage selbst reinigen oder einen Fachmann beauftragen, die regelmäßige Pflege Ihrer PV-Anlage zahlt sich in jedem Fall aus – nicht zuletzt durch höhere Stromerträge und eine längere Lebensdauer der Module. Auch sieht eine saubere Photovoltaik-Anlage auf dem Dach gepflegt aus.

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