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Tauben unter der Photovoltaikanlage – Macht eine Vogelabwehr Sinn?
Photovoltaikanlagen werden immer beliebter und man sieht sie inzwischen auf vielen Dächern. Sie sind für Nutzer eine hervorragende Möglichkeit, saubere und nachhaltige Energie zu erzeugen und ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Allerdings bieten PV Anlagen bzw. der Raum zwischen Solarmodul und Dach Vögeln und insbesondere Tauben auch einen warmen und sicheren Nistplatz. Wenn dagegen nichts unternommen wird, können merkliche Probleme auftreten. So können Tauben großen Einfluss auf Solaranlagen nehmen, indem sie diese als Ruhe- und Aufenthaltsplatz nutzen und häufig sogar unter den Solarmodulen brüten, wenn sie nicht vertrieben werden. Verschmutzungen durch Kot sowie Lärm durch die Tiere auf dem Dach können zu einem ernstzunehmenden Problem werden. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen die Problematik von Tauben unter Photovoltaikanlagen, beleuchten die Sinnhaftigkeit von Vogel-Abwehrmaßnahmen und verraten Ihnen, wie Sie die Tiere auf Ihrem Dach wieder loswerden können.
Warum Solardächer Tauben besonders anziehen
Dächer und insbesondere der Dachfirst sind bei Vögeln allgemein beliebt, da es sich dabei um einen Platz handelt, von dem die Vögel die Umgebung überblicken können. Dächer, die außerdem mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet sind, bieten optimale Bedingungen für Vögel und insbesondere Tauben. Da Solaranlagen naturgemäß immer in Richtung der Sonne ausgerichtet sind, ist es auf diesen Dächern oft relativ warm und hell. Vor allem der Raum unter den Paneelen eignet sich hervorragend als Nistplatz, da sie den Tauben Schutz vor Regen, Wind und Sonne bieten und so ideale Bedingungen darstellen. Tauben sind außerdem sogenannte “Höhlenbrüter” und ihre Ursprünge gehen bis zur Felsentaube zurück. Da sich die Vögel mittlerweile an das Leben in dicht besiedelten Gegenden angepasst haben, betrachten sie eine Photovoltaikanlage gerne als angenehme Bruthöhle.
Ob sich Tauben unter einer PV-Anlage wohlfühlen, hängt allerdings auch stark von der Dachneigung ab. So haben Experten herausgefunden, dass es bei Dächern mit einer Neigung von 35 bis 45 Prozent in der Regel zu keinem Problem mit Tauben Tauben kommt, wohingegen es bei flacheren Dächern mit einer Neigung von 20 oder 30 Prozent für die Tauben kein Problem darstellt, unter die Solarmodule zu kriechen und dort ihre Nester zu bauen.
Schäden durch Tauben an der Solaranlage
Das größte Problem mit Tauben auf dem Dach sind nicht unbedingt die Tiere selbst. Wenn Sie einmal das ein oder andere Taubenpaar auf Ihrem Dach entdecken, besteht auch noch kein Grund zur Beunruhigung. Ein ganzer Schwarm Tauben kann allerdings Ihr Hausdach und damit auch die Solaranlage stark beeinträchtigen, da es vor allem durch den Kot der Vögel zu starken Verschmutzungen kommen kann. Sind die Solarpaneele erst einmal verdreckt, hilft meistens nur noch eine sorgfältige und fachgerechte Reinigung, um die Effizienz der Anlage wieder zu erhöhen. Wird eine Solaranlage außerdem zum Nistort von Tauben, kann eine gründliche Beseitigung sowohl der Population als auch der Hinterlassenschaften sehr kostspielig werden. Zu lange warten sollten Sie nicht damit, da Nester und Vogelkadaver die Belüftung der Paneele blockieren und zu Überhitzung führen können.
Das größte Problem stellt letztlich jedoch der Taubenkot dar, da dieser sehr aggressiv sein kann. Wenn er zu lange auf den Modulen verbleibt, kann es zu Veränderungen der Glasgüte kommen. Hierbei spielt auch die Beschaffenheit der Gläser eine Rolle. Je nachdem, wie dick und lange der Kot außerdem auflagert, kann ein chemisch-physikalischer Prozess im Glas entstehen. Weil die unter dem Taubenkot liegende Zelle partiell verschattet wird, kann es zu Verfärbungen und im weiteren Verlauf sogar zu Hotspots kommen, was bedeutet, dass das Erscheinungsbild an der Oberseite ein anderes sein kann als auf der Rückseite. Wenn sich ein kleines Pünktchen auf der Oberfläche zeigt, kann an der Unterseite bereits ein großer schwarzer Schmorfleck sein.
Vogelabwehr: Sinnvoll oder überflüssig?
Vogel-Abwehrmaßnahmen sind in der Regel sinnvoll, wenn Sie die langfristige Effizienz und die Lebensdauer der Photovoltaikanlage berücksichtigen. Vor allem die Investition in präventive Maßnahmen kann erhebliche Reparatur- und Reinigungskosten sowie Leistungsverluste verhindern. Letztlich kommt es immer auch etwas auf die Population der Tauben auf Ihrem Dach an. Das Problem dabei ist allerdings, dass Sie nie wissen, wie lange es dauert, bis aus einem einzelnen Taubenpaar eine ganze Tauben-Großfamilie heranwächst. Darüber hinaus können andere Faktoren, wie störende Geräusche, Gurren, Trippeln, Flügel-Rascheln und die Geruchsbelästigung sowie Verunreinigungen auf Balkonen, Terrassen und Fensterbrettern durch Kot sehr unangenehm werden.
So halten Sie Tauben von Ihrer Solaranlage fern
Zur Abwehr der Tauben können Sie einen Vogelschutz speziell für schräge Dachflächen, wie ein Taubenschutznetz, auf dem Dach montieren. Die herumfliegenden Vögel werden Ihre Anlage als geschlossenes Bauteil erkennen und der Zugang zu Ihrer Solaranlage wird ihnen dadurch dauerhaft versperrt. Abwehrstacheln dürfen Sie nur dann verwenden, wenn es sich dabei um ein absolut tierschutzkonformes Produkt handelt, bei dem eine Verletzungsgefahr der Tauben auf jeden Fall ausgeschlossen ist. Sie wollen die Tauben schließlich nur am Nisten hindern, sie aber nicht verletzen. Am besten ist es, wenn Sie alle Zugänge unter der Anlage verschließen. Vogelgitter beispielsweise sind sehr robust und im Allgemeinen UV-beständig. Ein Vorteil daran ist, dass meist kein Bohren oder Schrauben notwendig ist, um die Abwehrprodukte mit den Solarmodulen zu verbinden.
Rechtliche Aspekte im Hinblick auf Tierschutz
In Deutschland gibt es rechtliche Bestimmungen zum Schutz von Tieren, die Sie auch bei der Installation von Vogel-Abwehrmaßnahmen beachten müssen. So dürfen die gewählten Maßnahmen die Tiere weder verletzen noch töten. Indem Sie sich für tierschutzgerechte Maßnahmen wie Netze und Spikes, die Vögel abschrecken, ohne ihnen Schaden zuzufügen, entscheiden, handeln Sie artgerecht und im Sinne des Tierschutzes. Außerdem schützen Sie damit nicht nur Ihre PV-Anlage, sondern leisten auch einen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
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