Der Fernsehempfang ist ein wichtiger Bestandteil moderner Wohnkultur geworden und kaum ein Haushalt kommt heutzutage ohne mindestens einen Fernseher aus. Beim Neubau eines Hauses gilt es deswegen, die richtige Technik für einen störungsfreien und flexiblen Empfang von TV-Signalen einzuplanen. Ob Satellit, Kabel oder IPTV – die Wahl des passenden Fernsehanschlusses hängt von individuellen Vorlieben, technischen Voraussetzungen und der Verfügbarkeit vor Ort ab. In diesem Ratgeber erhalten Sie einen Überblick über die Planung, Installation und Inbetriebnahme einer Satellitenanlage sowie weitere Empfangstechniken, damit Sie von Anfang an bestens informiert sind und dem problemlosen TV-Empfang nichts mehr im Weg steht.

Inhaltverzeichnis

Die wichtigsten Optionen für den TV-Empfang im Neubau

Für den TV-Empfang im Neubau stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Auswahl, die teilweise von Ihren individuellen Vorlieben, den technischen Voraussetzungen und der Verfügbarkeit vor Ort abhängig sind.

Satellitenempfang (DVB-S/S2)

Der Satellitenempfang ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Auswahl an HDTV-Sendern, darunter internationale Kanäle. Die große Programmvielfalt ist ein starker Vorteil. Ebenso überzeugt die hohe Bildqualität sowie die Unabhängigkeit von regionalen Netzbetreibern. Voraussetzungen für den Satellitenempfang sind eine freie Sicht Richtung Süden für die Satellitenschüssel sowie ausreichend Platz für die Montage der Anlage, z. B. am Dach, Balkon oder im Garten.

Kabelfernsehen (DVB-C)

Kabelfernsehen wird über das regionale Kabelnetz bereitgestellt und bietet eine stabile Verbindung. Die einfache Installation ist ein großer Vorteil, da keine zusätzliche Technik wie Satellitenschüsseln erforderlich ist. Kombinierbar ist das Kabelfernsehen außerdem mit Internet- und Telefon angeboten. Voraussetzung hierfür ist allerdings die Verfügbarkeit eines Kabelanschlusses in Ihrer Region. Darüber hinaus müssen Sie einen Vertrag mit einem Kabelnetzbetreiber abschließen.

IPTV (Internetfernsehen)

IPTV nutzt die Internetverbindung für den TV-Empfang und bietet Ihnen dabei Flexibilität bei der Nutzung. Hierbei sind zeitversetztes Fernsehen und Streaming-Dienste integriert, was einer der größten Vorteile ist. Außerdem ist keine zusätzliche Hardware wie Antennen oder Schüsseln notwendig. Allerdings benötigen Sie für IPTV eine schnelle und stabile Internetverbindung und müssen einen Vertrag mit einem IPTV-Anbieter abschließen.

Satellitenanlagen: Planung und Installation im Neubau

Wenn Sie sich für eine Satellitenanlage bei Ihrem Neubau entscheiden, steht die richtige Planung an erster Stelle. Diese ist entscheidend, um eine zuverlässige Signalqualität zu gewährleisten.

Standortwahl: Die Schüssel muss freie Sicht auf den Satelliten (z.B. Astra oder Hotbird) haben. Hindernisse wie Bäume oder Gebäude können das Signal stören.

Dimensionierung: Entscheiden Sie sich für eine Schüsselgröße von mindestens 60 cm Durchmesser, um auch bei schlechtem Wetter eine stabile Verbindung zu gewährleisten.

Multischalter: Dieser verteilt das Signal an mehrere Endgeräte und ist besonders für Haushalte mit mehreren Fernsehern sinnvoll.

Montage einer Satellitenanlage

Die Installation erfordert handwerkliches Geschick und Genauigkeit. Sollten Sie sich unsicher sein, wenden Sie sich deswegen lieber an einen Fachmann, der Ihnen dabei hilft. Zunächst wird die Satellitenschüssel stabil am Dach, an der Hauswand oder auf einem Mast im Garten befestigt. Im Anschluss muss die Schüssel mithilfe eines Sat-Finders oder einer App genau auf den gewünschten Satelliten ausgerichtet werden. Für die Verkabelung sollten immer hochwertige Koaxialkabel verwendet werden, um Signalverluste zu minimieren.

Inbetriebnahme und Einrichtung

Für die Inbetriebnahme und Einrichtung Receiver müssen Sie die Satellitenanlage zunächst mit einem DVB-S2-fähigen Receiver oder einem Fernseher mit integriertem Tuner verbinden. Im Anschluss wird eine automatische oder manuelle Sendersuche gestartet, um alle verfügbaren Programme einzurichten. Dann erfolgt die Signalprüfung, bei der die Signalstärke und -qualität kontrolliert wird, um letzte optimale Einstellungen vornehmen zu können.

Was muss beim TV-Empfang im Neubau beachtet werden?

Berücksichtigen Sie bei der Planung des TV-Anschlusses und -Empfangs gleichzeitig auch immer die Zukunftssicherheit. Planen Sie eine flexible Verkabelung, z.B. durch Leerrohre, um später problemlos auf andere Technologien wie IPTV oder Kabel umzusteigen. Berücksichtigen Sie außerdem die Installation von Netzwerkschnittstellen in Räumen, in denen Smart-TVs genutzt werden sollen. Legen Sie darüber hinaus zu Beginn fest, wie viele Räume mit einem TV-Empfang ausgestattet werden sollen und wer diesen nutzen wird. Nutzen Sie obendrein einen Multischalter, um mehrere Fernseher unabhängig voneinander zu betreiben. Was die Stromversorgung und Erdung betrifft, müssen Sie sicherstellen, dass die Satellitenanlage ordnungsgemäß geerdet ist, um Schäden durch Überspannung oder Blitzeinschläge zu vermeiden. Nutzen Sie dafür Überspannungsschutzgeräte, um Receiver und Fernseher zu schützen. Im Hinblick auf bauliche und rechtliche Aspekte gilt es ebenfalls ein paar Dinge zu beachten. So benötigen Sie bei Eigentumswohnungen oder Reihenhäusern möglicherweise eine Genehmigung für die Montage der Satellitenschüssel. Prüfen Sie aus diesem Grund auch immer die Einhaltung der lokalen Bauvorschriften.

Tipps für eine optimale Nutzung Ihres Anschlusses

Damit Sie Ihre Satellitenanlage optimal nutzen können, sollten Sie diese regelmäßig reinigen und von Verschmutzungen, wie Laub oder Schnee befreien, um Signalstörungen zu vermeiden. Nutzen Sie außerdem LNB-Abdeckungen, um die Anlage vor Witterungseinflüssen zu schützen. Als Erweiterung können Sie Ihre Anlage mit einem Smart-TV oder einer Streaming-Box ergänzen, um moderne Funktionen wie On-Demand-Dienste zu nutzen.

Welche Empfangsart passt am besten zu Ihnen?

Welche Empfangsart am besten zu Ihnen und Ihren Anforderungen passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Satellitenempfang bietet Ihnen eine große Programmvielfalt und Sie sind damit unabhängig. Allerdings bringt er einen größeren Montageaufwand mit sich und die Sicht nach Süden ist nötig. Kabelfernsehen kann einfach installiert werden und die Verbindung ist sehr stabil. Hierfür ist allerdings ein Vertrag mit dem Netzbetreiber notwendig. IPTV dagegen ist flexibel und integriert zudem Streamingdienste. Dafür ist jedoch eine hohe Internetgeschwindigkeit nötig. Die Entscheidung für die richtige TV-Empfangsart sollte gut durchdacht sein, da sie langfristige Auswirkungen auf Ihre Nutzung hat. Satellitenanlagen sind die beste Wahl für maximale Programmvielfalt und Unabhängigkeit, während IPTV und Kabel eine komfortable und moderne Alternative darstellen. Mit einer gründlichen Planung, fachgerechten Installation und einer regelmäßigen Wartung können Sie dann bald störungsfreien Fernsehgenuss genießen.

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