Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Nutzung erneuerbarer Energien und die Versorgung durch Solarstrom. Vor allem mit einer Photovoltaik-Anlage tätigt man eine langfristige und lohnende Investition in erneuerbare Energien und steigert außerdem den Wert der Immobilien, die dadurch mit Strom versorgt werden. Dennoch braucht die Solaranlage eine regelmäßige Wartung und Pflege, um langfristig ihre Leistung und Effizienz zu gewährleisten. In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf bei der Wartung einer PV-Anlage zu achten ist, wie häufig diese durchgeführt werden sollte und ob sie selbst in Eigenregie oder durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden kann.

Inhaltverzeichnis

Warum ist die Wartung der PV-Anlage wichtig?

Eine gut gepflegte PV-Anlage arbeitet zuverlässig und liefert konstant hohe Erträge. Verschmutzungen, Verunreinigungen oder Defekte können die Leistung jedoch nicht unerheblich beeinträchtigen. Eine regelmäßige Wartung hat deswegen mehrere Vorteile. So sorgt sie unter anderem für eine Ertragssteigerung. Verschmutzte Module liefern weniger Energie, somit erhöht eine regelmäßige Reinigung die Effizienz. Kleinere Schäden können durch eine regelmäßige Wartung ebenso frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie größere Probleme verursachen. Ebenfalls hat eine gepflegte Anlage eine höhere Lebensdauer und behält länger ihre Leistungsfähigkeit. In puncto Sicherheit sorgt die regelmäßige Kontrolle darüber hinaus dafür, dass keine elektrischen oder strukturellen Sicherheitsmängel entstehen oder bestehen bleiben.

So oft sollte eine PV-Anlage gewartet werden

Die Regelmäßigkeit der Wartung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter dem Standort, verschiedenen Umwelteinflüssen und dem technischen Zustand der Anlage. Grundsätzlich gelten zwei Richtwerte, nämlich einmal eine jährliche Kontrolle durch den Besitzer, welche hilfreich ist, um offensichtliche Verschmutzungen, lose Kabel oder andere Auffälligkeiten zu bemerken. Außerdem wird eine professionelle Wartung alle 2-3 Jahre von Fachleuten empfehlen, welche von einem Fachbetrieb durchgeführt werden sollte. In Regionen mit viel Feinstaub, landwirtschaftlichem Umfeld oder häufigen Niederschlägen kann auch eine jährliche Wartung sinnvoll sein.

Worauf bei der Wartung geachtet werden sollte

Während der Wartung der Photovoltaikanlage werden verschiedene Komponenten der Anlage überprüft, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. So werden die Module auf Verschmutzung und Schäden überprüft, da Staub, Blätter oder Vogelkot die Leistung stark beeinträchtigen können. Auch feine Risse oder Materialermüdungen lassen sich oft nur durch eine nähere Inspektion erkennen. Ebenfalls werden alle Kabel und Steckverbindungen auf festen Sitz und Schäden geprüft, da lose Kabel den Stromfluss beeinträchtigen und Sicherheitsrisiken darstellen können. Auch wird der Wechselrichter, das „Herz“ der PV-Anlage, kontrolliert, welcher Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und nach einer gewissen Nutzungsdauer ebenfalls Defekte aufweisen kann. Durch regelmäßige Kontrolle und ein Überwachen der Anzeige- und Kontrollleuchten lässt sich ein Leistungsverlust frühzeitig feststellen. Nicht außer Acht zu lassen sind die Befestigung und Rahmenkonstruktion.  Die Module sollten fest und sicher installiert sein. Eventuell auftretende Lockerungen durch Witterungseinflüsse, Materialverschleiß oder Belastung durch Wind und Schnee müssen erkannt und behoben werden. Je nach Anlage ist es außerdem sinnvoll, die Brandschutzvorrichtungen zu kontrollieren, um elektrische Kurzschlüsse zu vermeiden.

Selbstkontrolle oder Service durch den Fachbetrieb?

Die Frage, ob man die Wartung selbst durchführen oder einen Fachmann beauftragen sollte, hängt vom technischen Verständnis des Besitzers sowie der Komplexität der Anlage ab. Zu den selbst durchführbaren Maßnahmen gehören unter anderem die optische Kontrolle sowie teilweise die Reinigung. Als Besitzer können Sie den Zustand der Module visuell prüfen und Verschmutzungen oder Verunreinigungen feststellen. Leichte Verschmutzungen auf den Modulen können Sie behutsam mit klarem Wasser und einem weichen Schwamm entfernen. Allerdings sollten Sie dabei den Einsatz von Hochdruckreinigern vermeiden, da sie das Modulglas beschädigen können. Die professionelle Wartung bietet Ihnen im Vergleich dazu den Vorteil, dass komplexere Prüfungen und Messungen durchgeführt werden können. Ein Fachbetrieb kann mittels spezieller Messinstrumente den Ertrag der Anlage überprüfen, die Verkabelung kontrollieren und technische Probleme gezielt erkennen und beheben.

Reinigung der PV-Anlage: Wann und wie?

Eine regelmäßige Reinigung kann Ihnen helfen, die Erträge zu maximieren, vor allem, wenn die PV-Anlage in einer stark verschmutzten Umgebung steht. Die Reinigung ist empfehlenswert, wenn sich sichtbarer Schmutz wie Vogelkot, Pollen oder Sand auf den Modulen absetzt. In der Regel reicht eine Reinigung alle 1-2 Jahre, in landwirtschaftlichen oder industriellen Gebieten kann sie jedoch auch häufiger notwendig sein. Für die Reinigung sollten ausschließlich klares Wasser und weiche Bürsten oder Schwämme verwendet werden, um Kratzer zu vermeiden. Auch sollten keine aggressiven Reinigungsmittel und Hochdruckreiniger zum Einsatz kommen. Fachbetriebe können die Reinigung unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen Ihrer Module am besten durchführen und dabei die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen beachten.

Digitale Überwachung der Anlage durch Monitoring

Viele moderne Photovoltaik-Anlagen verfügen über Monitoring-Systeme, die eine Echtzeitüberwachung der Leistung ermöglichen. Über eine App oder Online-Plattform können Besitzer den Energieertrag überprüfen und ungewöhnliche Abweichungen direkt erkennen. Ein ständiges Monitoring ermöglicht Ihnen eine schnelle Erkennung von Leistungsabweichungen und Störungen. So kann man als Besitzer gezielt auf Probleme reagieren und beispielsweise Verschmutzungen oder technische Defekte erkennen. Durch die regelmäßige Auswertung der Daten lässt sich die Wartung außerdem bedarfsorientiert anpassen, sodass die Anlage bei Bedarf gereinigt und gewartet werden kann, was wiederum Kosten spart.

Was kostet die Wartung einer PV-Anlage?

Die Kosten für eine professionelle Wartung liegen je nach Anbieter und Umfang zwischen 100 und 300 Euro. Die Kosten für die Reinigung betragen meist zusätzlich etwa 1 bis 3 Euro pro Quadratmeter Modulfläche. Wartungsverträge bieten oft Rabatte, wenn die Anlage regelmäßig überprüft wird. Ein professionelles Monitoring kostet durchschnittlich zwischen 5 und 20 Euro monatlich, je nach Anbieter und Funktionsumfang.

Wartung der PV-Anlage als lohnende Investition

Eine regelmäßige Wartung Ihrer Photovoltaik-Anlage sichert langfristig die Leistung, Effizienz und Sicherheit. Je nach Umgebung reicht eine jährliche Selbstkontrolle in Kombination mit einer professionellen Wartung alle 2-3 Jahre. Durch moderne Monitoring-Methoden können Sie den Zustand der Anlage jederzeit überprüfen, was die Wartung vereinfacht und das Risiko von Ertragsverlusten reduziert.

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