Ein Leben ohne Elektrizität ist in unserer heutigen Zeit fast unvorstellbar. So trägt sie einen bedeutenden Anteil zum Wohlstand und zum Wohlbefinden unserer Gesellschaft bei. Egal, ob Privathaushalte oder Wirtschaft – Elektrizität ist in vielen Bereichen essenziell, bringt Komfort und vereinfachte Abläufe im Alltag mit sich. Dabei wird oft vergessen, dass Elektrizität gleichzeitig auch ein unsichtbares Medium ist und der Umgang mit Strom immer auch etwas gefährlich und riskant sein kann. Aus diesem Grund kann ein E-Check Sinn machen. Er eignet sich für all diejenigen, für die Elektrizität zum täglichen Leben gehört. Aber was genau ist ein E-Check eigentlich und wie genau funktioniert er? Das erklären wir Ihnen gerne in unserem Ratgeber und gehen auf weitere Fragen rund um das Thema E-Check genauer ein.

Inhaltverzeichnis

Was genau ist ein E-Check?

Unter einem E-Check versteht man eine umfassende Überprüfung der elektrischen Anlagen und Geräte in Wohn- und Geschäftsgebäuden. Diese Inspektion wird von qualifizierten Elektrofachkräften durchgeführt, die dafür geschult sind und dient dazu, die Sicherheit, Funktionsfähigkeit und Normenkonformität der Elektroinstallationen sicherzustellen. Der E-Check bietet zahlreiche Vorteile und ist für Hausbesitzer, Mieter und Unternehmen gleichermaßen wichtig. Er ist darüber hinaus ein anerkanntes Prüfsiegel für elektrische Installationen und Geräte. Während eines E-Checks werden alle elektrischen Anlagen und Geräte in einem Gebäude auf ihren ordnungsgemäßen Zustand und ihre Sicherheit überprüft. Dies schließt Steckdosen, Schalter, Sicherungskästen, Elektrogeräte und sonstige elektrische Installationen ein.

Welchen Zweck erfüllt der E-Check?

Der Hauptzweck des E-Checks ist die Gewährleistung der elektrischen Sicherheit. Er soll dazu beitragen, elektrische Unfälle wie Brände, Stromschläge und Kurzschlüsse zu verhindern. So stellen überholte Sicherungsverteiler, schlechte Kontakte und Isolationsfehler zum einen kaum zu unterschätzenden Risikofaktor für Ihre Gesundheit dar und sind zur anderen Ursache für überflüssige Kosten, die sich im schlimmsten Fall in Milliardenhöhe belaufen können. Der E-Check hilft dabei, Schäden vorzubeugen und vereinfacht Situationen, in denen ein Schadensersatzanspruch fällig wird. Darüber hinaus hilft der E-Check, den Energieverbrauch zu optimieren, sodass Sie im besten Fall Kosten sparen können.

Vorteile des E-Checks

Ein wesentlicher Vorteil des E-Checks ist die erhöhte Sicherheit. So sind elektrische Anlagen und Geräte, die regelmäßig überprüft werden, weniger anfällig für Defekte, die zu gefährlichen Situationen führen könnten. Dies ist besonders wichtig in Haushalten mit Kindern, älteren Menschen oder in Unternehmen, in denen viele Personen beschäftigt sind. 

Darüber hinaus kann der E-Check dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Während der Inspektion identifiziert ein Elektrofachmann ineffiziente Geräte oder Installationen, die unnötig Strom verbrauchen. Durch den Austausch oder die Optimierung dieser Komponenten können Sie erhebliche Energieeinsparungen erzielen. 

In vielen Fällen ist ein E-Check auch aus rechtlichen Gründen erforderlich. So können beispielsweise Vermieter mit dem E-Check nachweisen, dass sie ihre gesetzliche Pflicht zur Instandhaltung der elektrischen Anlagen erfüllt haben. Für Mieter ist es gut zu wissen, dass sie beim Einzug in ein Mietobjekt in der Pflicht sind, die Immobilie in einem guten Zustand zu erhalten. Dass die elektrischen Geräte und Anlagen sicher funktionieren, ist die Pflicht des Eigentümers. Versicherungen verlangen häufig einen Nachweis über die Sicherheit der elektrischen Installationen, insbesondere nach einem Schadensfall. Hier kann es sein, dass manche Versicherer in einigen Fällen argumentieren, dass die Schuld für ein Unglück beim Verbraucher liegt. Ein bestandener E-Check und die entsprechende Plakette kann hier im Ernstfall den Versicherungsschutz gewährleisten oder sogar die Versicherungsprämien senken, da sie garantiert, dass die Geräte und Elektroinstallation einwandfrei waren. 

Auch zum Werterhalt der Immobilie tragen regelmäßige E-Checks bei, da gut gewartete elektrische Anlagen den Gesamtwert des Gebäudes erhöhen und im Falle eines Verkaufs oder einer Vermietung ein positives Verkaufsargument darstellen können.

Wie läuft ein E-Check ab?

Vor dem E-Check beauftragen Sie als Hauseigentümer oder Verwalter eine qualifizierte Elektrofachkraft oder einen entsprechenden Fachbetrieb. Empfehlenswert ist es, dass Sie sich im Vorfeld über den Umfang der Prüfung und die entstehenden Kosten informieren. Je nach Umfang der Durchführung, die abhängig ist von der Anzahl der Geräte und Größe der Anlage, können mehrere Stunden anfallen. Die Kosten für beispielsweise eine Dreizimmerwohnung liegen im niedrigen, dreistelligen Bereich. 

Zunächst überprüft ein Elektrofachmann dann alle sichtbaren elektrischen Installationen auf ihren ordnungsgemäßen Zustand. Dabei werden verschiedene Messungen durchgeführt, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der elektrischen Anlagen zu kontrollieren. Dazu gehören Isolationsmessungen, Erdungsmessungen und Funktionsprüfungen von Schutzschaltern. Alle fest installierten und transportablen Elektrogeräte werden ebenfalls auf ihre Sicherheit und Funktionalität geprüft. Dies umfasst beispielsweise Haushaltsgeräte, Computer, Lampen und Heizgeräte. Die Ergebnisse der Überprüfung werden im Anschluss dokumentiert und in einem Prüfbericht festgehalten. Der Eigentümer erhält daraufhin ein E-Check-Zertifikat, das die bestandene Prüfung bescheinigt. Falls während des E-Checks Mängel oder sicherheitsrelevante Probleme festgestellt werden, muss der Eigentümer diese zeitnah beheben lassen. In vielen Fällen bietet der ausführende Elektrofachbetrieb auch gleich entsprechende Reparatur- und Wartungsdienstleistungen an. Nach der Behebung der Mängel kann eine Nachprüfung erfolgen, um sicherzustellen, dass alle Probleme behoben wurden, sodass letztlich die E-Check-Plakette ausgestellt werden kann.

Wie häufig sollte ein E-Check gemacht werden?

Wie oft ein E-Check nötig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art des Gebäudes und der Nutzung der elektrischen Anlagen. Im privaten Bereich sollte bei ortsfesten Anlagen alle 4 Jahre ein E-Check durchgeführt werden. Bei ortsveränderlichen Geräten wird der E-Check im Regelfall jedes Jahr nötig. Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine Reihe von speziellen Regelungen für besonders beanspruchte Geräte vor allem im gewerblichen Bereich. Eine allgemeine gesetzliche Pflicht für regelmäßige E-Checks in privaten Haushalten gibt es in Deutschland nicht. Allerdings gelten für bestimmte Gebäudetypen und Nutzungen spezielle Vorschriften, wie beispielsweise in Mietwohnungen oder öffentlich zugänglichen Gebäuden. Hier können Vermieter oder Betreiber verpflichtet sein, regelmäßige Sicherheitsprüfungen durchzuführen.

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