Viele Hausbesitzer älterer Gebäude stehen irgendwann vor der Frage, welches Heizsystem sich für ihren Altbau eignet, wenn es darum geht, das Objekt zu sanieren und zu modernisieren. Oftmals sind die bestehenden Anlagen jahrzehntealt, arbeiten nur noch ineffizient und sind mit Hinblick auf Energieverbrauch und Klimaschutz nicht mehr zeitgemäß. Gleichzeitig stellt die Modernisierung eines Altbaus besondere Anforderungen: schlecht gedämmte Gebäudehüllen, geringe Vorlauftemperaturen und architektonische Besonderheiten machen die Wahl der passenden Heizung komplexer als im Neubau. In diesem Ratgeber informieren wir Sie umfassend über die verschiedenen Optionen und die technischen sowie wirtschaftlichen Aspekte, damit Sie diese vor der Auswahl eines neuen Heizsystems sorgfältig abwägen und eine passende Entscheidung treffen können.

Inhaltverzeichnis

Besonderheiten von Altbauten bei der Heizungswahl

Altbauten zeichnen sich häufig durch hohe Decken, ungedämmte Wände, einfache Fensterverglasung und veraltete Heizkörper aus. Diese Faktoren führen zu einem deutlich höheren Wärmebedarf als bei modernen Gebäuden. Daher ist es besonders wichtig, eine Heizung zu wählen, die in der Lage ist, auch bei niedrigen Außentemperaturen zuverlässig für ausreichend Wärme zu sorgen. Gleichzeitig sollte man überlegen, ob im Zuge der Heizungsmodernisierung auch eine energetische Sanierung des Gebäudes sinnvoll ist. Neue Fenster, eine verbesserte Dämmung oder die Erneuerung der Heizkörper können dazu beitragen, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken und die Auswahl an Heizsystemen zu erweitern.

Gas-Brennwerttechnik - Übergangslösung mit begrenzter Zukunft

Gas-Brennwertgeräte gehören seit Jahren zu den beliebtesten Heizsystemen im Bestand. Sie nutzen nicht nur die Wärme aus der Gasverbrennung, sondern auch die Kondensationswärme der Abgase und erreichen dadurch hohe Wirkungsgrade. Bei bereits vorhandenem Gasanschluss und alten Radiatoren kann diese Lösung wirtschaftlich attraktiv sein. Doch die Zukunftsperspektiven sind begrenzt: Die politische Entwicklung in Europa zielt klar auf einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Wer also zukunftssicher investieren möchte, sollte weiterdenken und regenerative Alternativen prüfen.

Wärmepumpen - Zukunftstechnologie mit Altbau-Potenzial

Lange Zeit galten Wärmepumpen als unpassend für unsanierte Altbauten. Doch mit moderner Technik und intelligenter Systemplanung können Luft-Wasser-Wärmepumpen auch hier wirtschaftlich betrieben werden. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse energetische Grundqualität des Gebäudes oder die Bereitschaft, beispielsweise Fenster zu erneuern und alte Heizkörper durch Niedertemperaturmodelle zu ersetzen. Eine besonders interessante Lösung stellen sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpen dar, die speziell für Altbauten mit bestehenden Radiatoren konzipiert sind. Sie liefern die benötigten Vorlauftemperaturen und ermöglichen so eine nachhaltige Sanierung, ohne das komplette Heizsystem umbauen zu müssen

Pelletheizung - ökologisch und leistungsfähig

Eine Pelletheizung arbeitet mit nachwachsendem Rohstoff und ist CO₂-neutral, sofern das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Sie eignet sich besonders gut für Gebäude mit hohem Wärmebedarf, was ein häufiges Merkmal älterer Häuser ist. Die Technik ist ausgereift, zuverlässig und wird in vielen Regionen staatlich gefördert. Zu beachten ist jedoch der erhöhte Platzbedarf für Kessel und Pelletlager. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, erhält mit einer Pelletanlage eine leistungsstarke und nachhaltige Heizlösung für den Altbau.

KOHPA® therm - Effiziente Flächenheizung für Altbausanierung

Ein vergleichsweise neues, aber äußerst interessantes Heizsystem für den Altbau ist KOHPA® therm. Dabei handelt es sich um eine ultraflache, wasserführende Flächenheizung, die speziell für die Nachrüstung in Bestandsgebäuden entwickelt wurde. Die Besonderheit liegt in der extrem geringen Aufbauhöhe – teilweise unter 20 Millimeter – und der sehr schnellen Reaktionszeit. KOHPA® therm lässt sich direkt auf vorhandene Estrichflächen oder Wandbereiche montieren und ist daher ideal für die Sanierung, ohne umfangreiche Bauarbeiten oder Fußbodenaufbau. Dank der geringen Vorlauftemperaturen harmoniert das System optimal mit Wärmepumpen, kann aber auch mit anderen Energiequellen wie Gas-Brennwert oder Solarthermie kombiniert werden. Für Altbauten bietet KOHPA® therm die Möglichkeit, moderne Flächenheizungstechnologie nachzurüsten, ohne dabei Böden aufreißen oder Decken abhängen zu müssen. Gleichzeitig sorgt die gleichmäßige Wärmeverteilung für mehr Komfort und senkt den Energieverbrauch spürbar.

Hybridlösungen - Die Mischung macht’s

In vielen Fällen ist die Kombination verschiedener Systeme sinnvoll. So lässt sich zum Beispiel eine Gasheizung mit Solarthermie ergänzen oder eine Wärmepumpe mit einem Holzofen kombinieren. Auch KOHPA® therm kann als ergänzendes System zu bestehenden Heizkörpern dienen, zum Beispiel in Bädern, Küchen oder häufig genutzten Aufenthaltsräumen, in denen schnelle Wärme gewünscht ist. Solche Hybridlösungen bieten eine hohe Flexibilität und ermöglichen eine stufenweise Sanierung, bei der nicht alle Maßnahmen auf einmal umgesetzt werden müssen.

Fernwärme - Wenn die Infrastruktur stimmt

In Ballungsräumen oder Kommunen mit einem ausgebauten Fernwärmenetz kann auch die Anbindung an eine zentrale Wärmelieferung attraktiv sein. Der Anschluss ist technisch unkompliziert und nimmt im Gebäude wenig Platz in Anspruch. Die Wärme stammt häufig aus industrieller Abwärme oder Kraft-Wärme-Kopplung. Allerdings sind Verfügbarkeit und Preisgestaltung stark vom Anbieter abhängig. Wer Fernwärme in Erwägung zieht, sollte aus diesem Grund die langfristige Versorgungssicherheit und die Preisentwicklung sorgfältig prüfen.

Solarthermie - Ergänzend, aber selten allein ausreichend

Die Nutzung von Sonnenenergie für die Warmwasserbereitung ist ökologisch sinnvoll und kann die Heizkosten deutlich senken. Allerdings reicht die Solarthermie allein bei weitem nicht aus, um ein ganzes Altbaugebäude zu beheizen, insbesondere im Winter. Deshalb wird sie in den meisten Fällen ergänzend eingesetzt, etwa zur Unterstützung einer Gas- oder Pelletheizung oder in Verbindung mit Pufferspeichern und Flächenheizungssystemen wie KOHPA® therm.

Für jeden Altbau gibt es eine passende Lösung

Welche Heizung für einen Altbau die beste Wahl ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab, dazu zählen der Zustand der Gebäudehülle, die vorhandene Technik, persönliche Präferenzen und nicht zuletzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Während etablierte Systeme wie Gas-Brennwert oder Pellets oft den Einstieg erleichtern, bieten moderne Lösungen wie Wärmepumpe und KOHPA® therm einen zukunftsfähigen Weg in eine nachhaltige Wärmeversorgung. Wer die Sanierung sorgfältig plant und dabei auf qualifizierte Beratung setzt, kann Komfort, Effizienz und Klimaschutz optimal miteinander verbinden und das ganz gleich, wie alt das Gebäude ist.

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